Triggerwarnung: Dieser Artikel enthält Zahlen und Prozentsätze zu Krebsrisiko, Übergewicht und Gewichtsabnahme, die für einige Leser:innen verunsichernd sein können. Die Angaben stammen aus wissenschaftlichen Studien und zeigen durchschnittliche Effekte in den untersuchten Gruppen. Sie spiegeln nicht das individuelle Risiko oder die individuelle Wirkung wider – jeder Mensch reagiert anders. Bitte lest den Artikel nur, wenn ihr mit solchen Informationen umgehen könnt, und beachtet, dass die Studienergebnisse nicht automatisch auf euch persönlich zutreffen.
Im Rahmen meiner Krebserkrankung habe ich mich intensiv damit beschäftigt, wie Übergewicht das Risiko für Rezidive und andere Gesundheitsprobleme beeinflusst. Dabei ist mir klar geworden, dass ich aktiv etwas tun möchte, um mein Risiko zu senken. Ich befinde mich derzeit auf dem Weg nach unten und nehme GLP-1, um meine Gewichtsabnahme zu unterstützen.
In den letzten Tagen gab es viele Meldungen, dass GLP-1 und Gewichtsreduktion das Risiko für insgesamt 13 Krebsarten senken können. Momentan laufen Studien, ob sich dieser Effekt auch auf Normalgewichtige anwenden lässt, da durch die Reduzierung des Gewichts durch GLP-1 ein kumulativer Effekt (GLP-1 + Gewichtsreduktion) entstehen kann. Ich finde es spannend, wie sich die Kombination aus Medikament und aktiver Lebensstil-Anpassung auf das Risiko auswirken kann, und beschäftige mich daher intensiv mit den aktuellen Studienergebnissen.
GLP-1-Agonisten – Senkung des Krebsrisikos
GLP-1-Agonisten werden mit einer Verringerung des Risikos für Eierstockkrebs in Verbindung gebracht. Präklinische und klinische Daten deuten auf eine hemmende Wirkung auf Tumorzellen hin.
- Gesamtrisiko für 14 adipositasassoziierte Krebsarten um 17 % reduziert (HR 0,83). Eierstockkrebs: HR 0,53, entsprechend 47 % Risikosenkung (95 % CI 0,29–0,96).
Studienangaben: Dai H. et al., JAMA Oncology (2025)
Titel: GLP-1 Receptor Agonist Use and Cancer Risk in Adults With Overweight or Obesity
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40839273/
Studienumfang: 86.632 Erwachsene (43.317 GLP-1-User vs. 43.315 Kontrollen)
- GLP-1-Analoga hemmen in Zellkulturen die Proliferation von Ovarialkarzinomzellen um 30-40 %.
Studienangaben: Lin A. et al., Biomarker Research (2025)
Titel: Glucagon-like peptide-1 receptor agonists and cancer risk
Quelle: https://biomarkerres.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40364-025-00765-3
Studientyp: Review präklinischer und klinischer Daten
Hohe Gewichtsabnahme – Senkung des Eierstockkrebsrisikos
Nachhaltiger Gewichtsverlust reduziert das Risiko für Eierstockkrebs und andere adipositasassoziierte Krebserkrankungen.
- Eierstockkrebs-Risiko nach hoher Gewichtsabnahme um 50-55 % reduziert (Relatives Risiko ≈ 0,47; 95 % CI 0,27-0,81).
Studienangaben: Ishihara B. P. et al., Gynecologic Oncology (2020)
Titel: Risk of female-specific cancers after substantial weight loss – systematic review
Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0090825820300861
Studienumfang: Systematische Übersicht über Studien mit nachhaltiger Gewichtsreduktion ≥ 10 % Körpergewicht
- Nachhaltige Gewichtsreduktion ≥ 10 % führt zu 20-40 % niedrigerer Inzidenz adipositasassoziierter Krebsarten, inkl. Ovarialkrebs.
Studienangaben: Wilson R. B. et al., Systematic Review (2023)
Titel: Impact of significant weight loss on cancer incidence
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37047163/
Studienumfang: Über 30 Kohorten, > 1 Mio. Teilnehmer:innen mit signifikanter Gewichtsabnahme
- Intentionaler Gewichtsverlust senkt das Risiko für Eierstockkrebs.
Studienangaben: Liao C. Y. et al., Frontiers in Oncology (2025)
Titel: Intentional weight loss and cancer incidence
Quelle: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC12432335/
Studienumfang: Review von Interventionsstudien zu ernährungs- und medikamentenbasierter Gewichtsabnahme
Übergewicht – Erhöhtes Eierstockkrebs-Risiko
Adipositas steigert das Risiko für Eierstockkrebs und andere Krebsarten. Studien zeigen eine direkte Korrelation zwischen BMI und Krebsinzidenz.
- Übergewicht (+5 BMI-Punkte) erhöht Risiko um 7 %; Adipositas (BMI ≥ 30) erhöht Risiko um 23 %.
Studienangaben: Liu Z. et al., Meta-Analysis (2015)
Titel: Overweight and obesity and ovarian cancer risk
Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26491203/
Studienumfang: Prospektive Studien (n ≈ 6 Mio.)
- Adipositas fördert Ovarial-, Brust- und Endometriumkarzinome; geschätzte Risikosteigerung bei Eierstockkrebs 10-25 %.
Studienangaben: Lauby-Secretan B. et al., NEJM / IARC (2016)
Titel: Body Fatness and Cancer — Viewpoint of the IARC Working Group
Quelle: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6754861/
Studienumfang: Analyse von über 1000 Studien
Übergewicht – Rezidiv und Prognose bei Eierstockkrebs
Adipositas wirkt sich negativ auf das Überleben und die Rezidivraten bei Eierstockkrebs aus.
- Adipöse Patientinnen hatten 17 % niedrigeres Gesamtüberleben, Rezidivraten 15-20 % höher.
Studienangaben: Protani M. & Nagle C. M., British Journal of Cancer (2015)
Titel: Obesity and ovarian cancer survival — systematic review and meta-analysis
Quelle: https://www.nature.com/articles/bjc2015245
Studienumfang: 12 Studien > 10.000 Patientinnen
- Adipositas fördert Tumor-Proliferation und Metastasierung; Rezidivraten 20-30 % höher bei adipösen Patientinnen.
Studienangaben: Paschou S. A. et al., Nutrients (2025)
Titel: Prognostic role of BMI before chemotherapy in ovarian cancer patients
Quelle: https://www.mdpi.com/2072-6643/17/3/556
Studienumfang: 173 Patientinnen
- Adipositas verändert das Tumormikromilieu und begünstigt Metastasenbildung.
Studienangaben: Liu Y. et al., Journal of Experimental and Clinical Cancer Research (2023)
Titel: Host obesity alters the ovarian tumor microenvironment and promotes metastasis
Quelle: https://jeccr.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13046-023-02740-y
Studienumfang: Präklinische + klinische Analyse
Disclaimer
Die in diesem Artikel dargestellten Informationen wurden von der Autorin zusammengetragen und dienen ausschließlich der allgemeinen Wissensvermittlung. Sie ersetzen keine individuelle medizinische Beratung und es wird kein Anspruch auf Richtigkeit erhoben. Bei weiterem Interesse sollten die entsprechenden Studien direkt eingesehen werden. Entscheidungen zur Einnahme von Medikamenten, Gewichtsmanagement oder Krebsprävention sollten immer mit einer qualifizierten Ärztin oder einem Arzt besprochen werden. Die Autorin übernimmt keine Haftung für Handlungen, die aufgrund der bereitgestellten Informationen erfolgen.

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